REC 2
(Universum Film)
Hier ist sie also! Die lang erwartete Fortsetzung des spanischen Überraschungserfolges des Regieduos Balaguero/Plaza.
Ließ damals beim Erstling REC das amerikanische Remake nur wenige gefühlte Wochen auf sich warten (und war dementsprechend unter der Regie von John Erick Dowdle) auch nur ein eher mauer Aufguss des großartigen Vorbildes!), ließen sich die Spanier für ihre Fortsetzung knappe zwei Jahre Zeit. Penibel wurde darauf geachtet, keinerlei Informationen durchsickern zu lassen, um die Spannung bei den Fans konstant auf hohem Niveau zu belassen. Vorabtrailer versprachen einen ähnlich intensiven Filmgenuss, wieder wurde durch den Einsatz von verwackelten Handkameras Authenzität vorgegaukelt, der Zuschauer quasi ins Geschehen katapultiert.
Nun liegt das endgültige Ergebnis in Form einer DVD- Auswertung vor, und was zurück bleibt ist ein „na ja, aber…“ Gefühl. Geliefert wird dem Fan, was er erwartet: solide Horrorkost, gute Darsteller, rasante Kamerafahrten und teils atemlose Spannung. Aber das bot der Vorgänger auch, teils sogar besser, denn was hier fehlt, ist dabei irgendwie eine Tiefe, die es dem Zuschauer gestattet, sich in die Geschichte hineinziehen zu lassen. Doch ich will nicht vorgreifen.
Die Geschichte von REC 2 setzt fast genau dort an, wo Teil 1 endete. Der Zuschauer begleitet ein SEK-Einsatztrupp, welches mit Unterstützung eines Priesters das bekannte Mietshaus betritt, um dort die näheren Umstände der Katastrophe zu ergründen. Alsbald trifft man auf die Infizierten, welche sofort niedergestreckt werden.
Parallel dazu erleben wir eine Gruppe Teenager, die eher zufällig in das Haus geraten, und dort ihren eigenen Schrecken mit den ehemaligen Bewohnern haben. Schnell wird deutlich, dass der Priester mehr weiß, als er mitteilen möchte oder darf, und dass die Ursache einen tieferen Grund hat, als vorher angenommen.
Hier liegt auch gleich das Manko von REC 2. Während Teil 1 noch auf eine logische Erklärung verzichten konnte, und somit sein Augenmerk nur auf die Spannung, Atmosphäre und das Tempo legen konnte, brauchte man für eine Fortsetzung natürlich einen logischen Aufhänger in Form einer Erklärung. Diese dreht das Konzept des ersten Teils dann komplett herum, was ja an sich nicht schlecht wäre, verliert dabei aber zu oft die Logik aus den Augen. Somit wirken viele Storystränge aufgesetzt. Dem Zuschauer wird also ein atmosphärischer, handwerklich guter Film geboten, dem man bei der Geschichte nicht unbedingt immer folgen kann oder muss.
Im Bonussektor der vorliegenden DVD aus dem Haus Universum Film findet der geneigte Zuschauer eine Fülle an Material. Neben einem informativen Making of liegt noch ein sehr langes Behind the scenes, ein Tourbericht, eine Pressekonferenz so wie der Originaltrailer und eine Programmschau vor.
Als Fazit gilt, wer den Vorgänger mochte, sollte sich die Fortsetzung nicht entgehen lassen, jedoch zu hohe Ansprüche herunterschrauben, denn REC 2 ist zwar in seinem Gesamtbild gelungene Unterhaltung, reicht aber in vielen Punkten nicht an den Vorgänger heran, sondern kopiert ihn oftmals.
CFS